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Kajak-Bau 11/2024 - 04/2025


Einbooten am Ostersonntag, 20 Grad!
Umtragen am Schnellen Graben
Fazit nach dem Bau des Nanook (zedernrot.com):
Das geringe Gewicht des Kajaks bietet insgesamt ein ganz besonderes Fahrerlebnis! Das Boot ist leicht zu manövrieren, trotzdem ist der Geradeauslauf sehr gut.

Der Bausatz aus fertig gefrästen Spanten, Süllrand und den bereits geschäfteten Leisten ermöglicht zusammen mit der detaillierten Bauanleitung auch ungeübten Holzwerkern, ein Nanook zu bauen. Der Bootsbau war ein spannendes Erlebnis!

Der Rahmenbau mit neuem Werkzeug wie Japansäge, Handhobel und Holzmeißel hat viel Spaß gemacht. Einige Bindungen, die nicht fest genug waren, konnten leicht neu gemacht oder mit Y-Knoten fester gebunden werden. Die Bindungen habe ich nur am Kiel im Holz versenkt, aus Zeitersparnis, und um an den nur 16 mm breiten Dollborden den Querschnitt nicht zu schwächen. Dass sie teilweise sichtbar sind, stört mich nicht.

Der Skin muss beim Antackern im nassen Zustand wirklich stark gespannt werden. Die in der Anleitung beschriebene Methode des Spannens in Längsrichtung und des Antackerns auf Gurtband funktionierte sehr gut. Falls ich nochmal neu bespannen müsste, würde ich einen warmen Tag mit hoher Luftfeuchte wählen. Oder - zumindest für das Deck - einen anderen Stoff (Polyester) nehmen.

Das Lackieren war am schwierigsten. Beim Auftragen der für die jeweilige Schicht abgemessenen und angemischten Menge an 2K PU-Lack habe ich in der ersten Hälfte meist zu dünn aufgetragen und in der zweiten Hälfte war Lack übrig. Die in der Anleitung für die einzelnen Schichten angegebenen Lackmengen stimmen.
Trotz Einrührens der Pigmente (ca. 1 TL je Schicht) in den Härter am Vorabend war die Verteilung im Lack wohl nicht optimal, es ergaben sich beim Pinseln (1. Schicht) z.T. Streifen und beim Rollen einige kleine Ansammlungen mit dunkleren Pigmenten, die eine rauhe, körnige Oberfläche hinterließen. Vielleicht hätte das Mischen mit einem Bohreraufsatz geholfen? Nach leichtem Anschleifen der 3. Schicht und einer 4. Schicht nur mit Klarlack (dafür wurde noch 750 ml Lack nachbestellt und die Hälfte davon verbraucht) ist aber ein halbwegs gleichmäßiger Lackauftrag gelungen. Eine ausreichende Schichttdicke verbessert das Verlaufen des Lacks nach dem Verschlichten mit dem Pinsel.

Mangels Werkstatt wurden alle Arbeiten in der Wohnung / Balkon gemacht. Das war nur beim Ölen und vor allem Lackieren etwas nervig (gutes Lüften erforderlich).

Das Boot wiegt fahrbereit 13 kg.

Inzwischen benutze ich ein Grönlandpaddel von Anders Thygesen (kajakkspesialisten.no) und bin damit sehr zufrieden. Es ist schön gearbeitet, sehr leicht (650 g; 2,20 m), taucht leicht und geräuschlos ein und wie von selbst wieder aus dem Wasser. Es ist genauso kraftvoll wie mein Europaddel, paddelt sich aber viel angenehmer.

Erfahrungen und Anpassungen


Schenkelstützen, Position oberhalb des Knies; die Spritzdecke passt noch glatt darüber. Die Stützen liegen beim Tragen des Bootes auf der Schulter, ohne abzufallen
die Befestigung der Schenkelstützen mit Klettband hält so gut, dass sie erstmal nicht angeklebt werden
Schenkelstützen aus Minicell-Schaum, mit Cutter, Japansäge, Holzraspel und 100er Schleifpapier bearbeitet; mit Klettband zum Testen
an Tagen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit schlägt der Nylonstoff am Deck Wellen (weniger durch Wassertropfen beim Paddeln, und nicht am Rumpf); der Skin sollte deshalb beim Bau in Längsrichtung besser um ca. 25 cm gespannt werden (statt nur knapp 20 cm, wie ich es gemacht habe)

Skin, Ausstattung


14.04.: fertig!
fertige Deckleinen (anfangs Bungee, inzwischen durch feste Leinen (5 mm) ersetzt; 4. Lackschicht mit Klarlack; vorher mit 240er Papier angeschliffen, um die Pigment-Pickel zu glätten
Laschen aus Gurtband zur Befestigung von Deckleinen
die Rolle hinterließ immer wieder in einzelnen Bereichen unvermischte, dunkle und körnige Pigmente, was eine unschöne rauhe Oberfläche ergab
02.04.: der Kirschbaum hat erste Blüten
etwas enttäuschendes Ergebnis nach der ersten Schicht: die Pigmente verteilen sich nicht gleichmäßig, und Stellen, wo der Stoff wegen der Bindungen nicht eng am Holz anliegt, sind unschön sichtbar (legt sich nach den weiteren Lackschichten)
man sollte der Versuchung widerstehen, mit restlichem Lack Stellen auszubessern; nochmaliges Überlackieren nach erstem Durchgang bringt nur ungleichmäßige Schichtdicke
erste Schicht, mit Pinsel, damit der Stoff hoffentlich richtig getränkt wird; nächste Schichten mit der Rolle
02.04.: Lackieren der ersten Schicht am Bootsboden, nach Anmischen von Lack und Härter (2K PU-Lack, Behnke Bootsservice) und Pigmenten (Kreidezeit)
abgeklebtes Deck, um Tropfen / Flecken zu vermeiden, weil zuerst der Boden lackiert wird
Einschneiden des Stoffes am Bug; Stoff in der Mitte bleibt zum Erhalt der Spannung zunächst stehen
Vernähen des Stoffes am Süllrand, beginnend am Heck, mit zwei Nadeln auf beiden Seiten, zum Erhalt der Symmetrie (Marlow Whipping Twine No.2 von Seilerei Rockmann)
Einschneiden des Stoffes mit Heißschneider
Herunterspannen des Süllrandes um ca. 4 cm
Nähte am Heck mit doppeltem Nylon Zwibond 60 genäht (Zahnseide geht auch, ist aber nicht so reißfest), Gurtband mit Tackern noch nicht entfernt
etwas missratene Naht am Bug (hatte sich nach dem Abschneiden des überstehenden Stoffes gelöst, so dass der Steven vorne wegen der Spannung des Stoffes freilag); nochmal genässt, mit Zange über die Spitze gezogen und wieder vernäht
am nächsten Tag wird die Seitennaht genäht
das Deck ist fertig getackert, nach insgesamt 5,5 Stunden
der Stoff wurde zunächst an einem Dollbord innen getackert, dann über die Unterseite gespannt (zu zweit mit großem Kraftaufwand) und am 2. Dollbord außen getackert, jeweils auf Gurtband zum leichteren Entfernen der Tacker
vor dem Dehnen nochmal nässen
Stoff am Bug zum Spannen mit Ratschengurt vorbereitet (wurde knapp 20 cm gedehnt; besser: ca. 25 cm, denn bei hoher Luftfeuchte schlägt das Deck Wellen)
Boot mit Spanngurt durch den letzten Spant am Heck am Geländer befestigt
Nässen des Nylonstoffes (Extremtextil, Cordura 230 g/qm, 420 den), der sich im nassen Zustand ausdehnt
Nähen der ersten "Tasche" an der Spitze vom Hecksteven, 20.03. (15 Grad, kein Wind)

Frame


Spritzschürze, genäht aus Zeltboden-Nylon, PU-beschichtet, 90 g/qm (in der Breite zusätzlich zum Saum noch ca. 1 cm zugeben, da der Süllrand nach dem Einnähen im Boot minimal breiter ist)
geölter Rahmen, mit Fußstützen, testweise angebrachtem Rückenband (Palm) und zugeschnittener Thermarest-Ridgerest-Matte
testweise Durchziehen der Leine mit Hilfe eines Drahtes durch vorgebohrte Löcher in den Dollborden an Bug und Heck
fertiger Rahmen mit eingebautem Kiel, 15.02.
Anpassen der Kielleiste am Bug
Passend gehobelte Enden der Stringer am Heck
Anpassen beider Stringer an den Hecksteven mit Handhobel
Deck am Hecksteven bereit zur Befestigung mit 8 Holzdübeln (4 mm) am Hecksteven, 02.02.
fertige Ausklinkung am Steven für das kleine Deck
Ausarbeiten einer passenden Ausklinkung am Steven mit dem Holzmeißel
Einbinden des Bugstevens
Prüfen des geraden Kielverlaufs anhand einer seitlich an den Steven (deswegen etwas außermittig) angebrachten Schnur
Y-Knoten verbindet Spant 1 mit Bugsteven
Ausrichten des Bugstevens
Dollborde in der Bauhilfe am Heck
Dollborde am Bug, vorbereitet zur Befestigung an den Steven
fertig verknoteter Sitz
Dübel verbindet Deck-Verstärkung mit Spant 7
Bohrloch an hinterer Deck-Verstärkung
Festziehen der gewachsten Nylonsehne mit Gummihandschuh und Holzstab
Dollborde mit provisorisch eingesetzten Spanten
Anzeichnen der Spanten-Positionen
Dollborde liegen noch in der unteren "Etage" der Bauhilfen, gerades Ausrichten mit Schnur
Ablängen der Dollborde am Bug, 22.01.2025

Vorbereitung der Spanten und Leisten


Schäftung, fertig gezwungen; mindestens 6 h fixieren
rechte Leiste und Schäftung ausgerichtet
Kleber, verteilt; (bei zuviel Kleber kann die Schäftung verrutschen)
Kleber-"Raupe", andere Seite angefeuchtet
die ca. 2,60 m geschäfteten Leisten sollen verklebt werden; Gesamtlänge ca. 4,90 m
bei den breiten Leisten war beim Hobeln die Faserrichtung zu beachten, Spleißgefahr
ab 5.1.2025: Kantenbrechen der noch halblangen Leisten...
... mit neuem Handhobel
Lager der geschäfteten 2,60 m langen Leisten, noch zu verleimen
Luftfeuchtigkeit: ca. 60 % für Holzausgleichsfeuchte 10,9 %; Uhu Holzmax: 10 - 18 % erforderlich; darüber kann aber Schimmel im Zimmer entstehen
wochenlanges Ausdünsten im Gästebad
S&ürand, verleimt
Süllrand, verleimt und geschliffen
Bausatz
Spanten und weitere Bausatz-Teile aus 9 mm Sperrholz, geschliffen und bereit zum Ölen mit Owatrol Deks Olje D1, 24.11.
Süllrand
Süllrand, mit Uhu Holzmax verleimt, beim Abbinden, 16.11.
Kajak auf dem See
Probefahrt Nanook am 20.10.2024, Beyenburger See
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