Einbooten am Ostersonntag, 20 Grad!
Umtragen am Schnellen Graben
Fazit nach dem Bau des Nanook (zedernrot.com):
Das geringe Gewicht des Kajaks bietet insgesamt ein ganz besonderes Fahrerlebnis!
Das Boot ist leicht zu manövrieren, trotzdem ist der Geradeauslauf sehr gut.
Der Bausatz aus fertig gefrästen Spanten, Süllrand und den bereits geschäfteten Leisten ermöglicht
zusammen mit der detaillierten Bauanleitung auch ungeübten Holzwerkern, ein Nanook zu bauen.
Der Bootsbau war ein spannendes Erlebnis!
Der Rahmenbau mit neuem Werkzeug wie Japansäge, Handhobel und Holzmeißel hat viel Spaß gemacht. Einige Bindungen,
die nicht fest genug waren, konnten leicht neu gemacht oder mit Y-Knoten fester gebunden werden. Die Bindungen habe ich nur am Kiel im Holz
versenkt, aus Zeitersparnis, und um an den nur 16 mm breiten Dollborden den Querschnitt nicht zu schwächen.
Dass sie teilweise sichtbar sind, stört mich nicht.
Der Skin muss beim Antackern im nassen Zustand wirklich stark gespannt werden. Die in der
Anleitung beschriebene Methode des Spannens in Längsrichtung und des Antackerns auf Gurtband funktionierte sehr gut.
Falls ich nochmal neu bespannen müsste, würde ich einen warmen Tag mit hoher Luftfeuchte wählen. Oder -
zumindest für das Deck - einen anderen Stoff (Polyester) nehmen.
Das Lackieren war am schwierigsten. Beim Auftragen der für die jeweilige Schicht abgemessenen und angemischten Menge
an 2K PU-Lack habe ich in der ersten Hälfte meist zu dünn aufgetragen
und in der zweiten Hälfte war Lack übrig. Die in der Anleitung für die einzelnen Schichten angegebenen Lackmengen
stimmen.
Trotz Einrührens der Pigmente (ca. 1 TL je Schicht) in den Härter am Vorabend war die Verteilung im Lack wohl nicht optimal,
es ergaben sich beim Pinseln (1. Schicht) z.T. Streifen und beim Rollen einige
kleine Ansammlungen mit dunkleren Pigmenten, die eine rauhe, körnige Oberfläche hinterließen.
Vielleicht hätte das Mischen mit einem Bohreraufsatz geholfen?
Nach leichtem Anschleifen der 3. Schicht und einer 4. Schicht nur mit Klarlack (dafür wurde noch 750 ml Lack nachbestellt
und die Hälfte davon verbraucht) ist aber ein halbwegs gleichmäßiger
Lackauftrag gelungen. Eine ausreichende Schichttdicke verbessert das Verlaufen des Lacks nach dem Verschlichten mit dem Pinsel.
Mangels Werkstatt wurden alle Arbeiten in der Wohnung / Balkon gemacht. Das war nur beim Ölen
und vor allem Lackieren etwas nervig (gutes Lüften erforderlich).
Das Boot wiegt fahrbereit 13 kg.
Inzwischen benutze ich ein Grönlandpaddel von Anders Thygesen (kajakkspesialisten.no) und bin damit sehr zufrieden. Es ist schön gearbeitet,
sehr leicht (650 g; 2,20 m), taucht leicht und geräuschlos ein und wie von selbst wieder aus dem Wasser. Es ist genauso kraftvoll
wie mein Europaddel, paddelt sich aber viel angenehmer.
Erfahrungen und Anpassungen
Schenkelstützen, Position oberhalb des Knies; die Spritzdecke passt noch glatt darüber.
Die Stützen liegen beim Tragen des Bootes auf der Schulter, ohne abzufallen
die Befestigung der Schenkelstützen mit Klettband hält so gut, dass sie erstmal nicht angeklebt werden
Schenkelstützen aus Minicell-Schaum, mit Cutter, Japansäge, Holzraspel und
100er Schleifpapier bearbeitet; mit Klettband zum Testen
an Tagen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit
schlägt der Nylonstoff am Deck Wellen (weniger durch Wassertropfen beim Paddeln, und nicht am Rumpf);
der Skin sollte deshalb beim Bau in Längsrichtung besser um ca. 25 cm gespannt werden
(statt nur knapp 20 cm, wie ich es gemacht habe)
Skin, Ausstattung
14.04.: fertig!
fertige Deckleinen (anfangs Bungee, inzwischen durch feste Leinen (5 mm) ersetzt; 4. Lackschicht mit Klarlack;
vorher mit 240er Papier angeschliffen, um die Pigment-Pickel zu glätten
Laschen aus Gurtband zur Befestigung von Deckleinen die Rolle hinterließ immer wieder in einzelnen Bereichen unvermischte, dunkle
und körnige Pigmente, was eine unschöne rauhe Oberfläche ergab 02.04.: der Kirschbaum hat erste Blütenetwas enttäuschendes Ergebnis nach der ersten Schicht: die Pigmente
verteilen sich nicht gleichmäßig, und Stellen, wo der Stoff wegen der
Bindungen nicht eng am Holz anliegt, sind unschön sichtbar (legt sich nach den weiteren Lackschichten) man sollte der Versuchung widerstehen, mit restlichem Lack Stellen auszubessern;
nochmaliges Überlackieren nach erstem Durchgang bringt
nur ungleichmäßige Schichtdicke erste Schicht, mit Pinsel, damit der Stoff hoffentlich
richtig getränkt wird; nächste Schichten mit der Rolle02.04.: Lackieren der ersten Schicht am Bootsboden, nach
Anmischen von Lack und Härter (2K PU-Lack, Behnke Bootsservice) und Pigmenten (Kreidezeit)
abgeklebtes Deck, um Tropfen / Flecken zu vermeiden, weil zuerst
der Boden lackiert wird Einschneiden des Stoffes am Bug; Stoff in der Mitte bleibt
zum Erhalt der Spannung zunächst stehen Vernähen des Stoffes am Süllrand, beginnend am Heck,
mit zwei Nadeln auf beiden Seiten, zum Erhalt der Symmetrie (Marlow Whipping Twine No.2
von Seilerei Rockmann) Einschneiden des Stoffes mit Heißschneider Herunterspannen des Süllrandes um ca. 4 cm Nähte am Heck mit doppeltem Nylon Zwibond 60 genäht
(Zahnseide geht auch, ist aber nicht so reißfest),
Gurtband mit Tackern noch nicht entfernt etwas missratene Naht am Bug (hatte sich nach dem Abschneiden
des überstehenden Stoffes gelöst, so dass der Steven vorne wegen der Spannung
des Stoffes freilag); nochmal genässt, mit Zange
über die Spitze gezogen und wieder vernäht am nächsten Tag wird die Seitennaht genäht das Deck ist fertig getackert, nach insgesamt 5,5 Stunden der Stoff wurde zunächst an einem Dollbord innen getackert,
dann über die Unterseite gespannt
(zu zweit mit großem Kraftaufwand)
und am 2. Dollbord außen getackert, jeweils auf Gurtband zum leichteren
Entfernen der Tacker
vor dem Dehnen nochmal nässen Stoff am Bug zum Spannen mit Ratschengurt vorbereitet (wurde knapp
20 cm gedehnt; besser: ca. 25 cm, denn bei hoher Luftfeuchte schlägt das Deck Wellen) Boot mit Spanngurt durch den letzten Spant am Heck am Geländer
befestigt Nässen des Nylonstoffes (Extremtextil, Cordura 230 g/qm,
420 den),
der sich im nassen Zustand ausdehnt Nähen der ersten "Tasche" an der Spitze vom Hecksteven, 20.03.
(15 Grad, kein Wind)
Frame
Spritzschürze, genäht aus Zeltboden-Nylon, PU-beschichtet,
90 g/qm (in der Breite zusätzlich zum Saum noch ca. 1 cm zugeben, da der Süllrand nach
dem Einnähen im Boot minimal breiter ist)geölter Rahmen, mit Fußstützen, testweise
angebrachtem Rückenband (Palm) und zugeschnittener Thermarest-Ridgerest-Matte testweise Durchziehen der Leine mit Hilfe eines Drahtes
durch vorgebohrte Löcher in den Dollborden an Bug und Heck fertiger Rahmen mit eingebautem Kiel, 15.02. Anpassen der Kielleiste am Bug Passend gehobelte Enden der Stringer am HeckAnpassen beider Stringer an den Hecksteven mit Handhobel Deck am Hecksteven bereit zur Befestigung
mit 8 Holzdübeln (4 mm) am Hecksteven, 02.02.fertige Ausklinkung am Steven für das kleine DeckAusarbeiten einer passenden Ausklinkung am Steven mit dem HolzmeißelEinbinden des BugstevensPrüfen des geraden Kielverlaufs anhand einer seitlich an den Steven
(deswegen etwas außermittig) angebrachten SchnurY-Knoten verbindet Spant 1 mit BugstevenAusrichten des BugstevensDollborde in der Bauhilfe am HeckDollborde am Bug, vorbereitet zur Befestigung an den Steven fertig verknoteter SitzDübel verbindet Deck-Verstärkung mit Spant 7Bohrloch an hinterer Deck-VerstärkungFestziehen der gewachsten Nylonsehne mit Gummihandschuh und HolzstabDollborde mit provisorisch eingesetzten SpantenAnzeichnen der Spanten-Positionen Dollborde liegen noch in der unteren "Etage"
der Bauhilfen, gerades Ausrichten mit SchnurAblängen der Dollborde am Bug, 22.01.2025
Vorbereitung der Spanten und Leisten
Schäftung, fertig gezwungen; mindestens 6 h fixierenrechte Leiste und Schäftung ausgerichtet Kleber, verteilt; (bei zuviel Kleber kann die Schäftung verrutschen)Kleber-"Raupe", andere Seite angefeuchtet die ca. 2,60 m geschäfteten Leisten sollen verklebt werden;
Gesamtlänge ca. 4,90 mbei den breiten Leisten war beim Hobeln
die Faserrichtung zu beachten, Spleißgefahr ab 5.1.2025: Kantenbrechen der noch halblangen Leisten...... mit neuem Handhobel Lager der geschäfteten 2,60 m langen Leisten, noch zu verleimen Luftfeuchtigkeit: ca. 60 % für Holzausgleichsfeuchte 10,9 %;
Uhu Holzmax: 10 - 18 % erforderlich; darüber
kann aber Schimmel im Zimmer entstehen wochenlanges Ausdünsten im Gästebad Süllrand, verleimt und geschliffen Spanten und weitere Bausatz-Teile aus 9 mm Sperrholz, geschliffen und bereit zum Ölen
mit Owatrol Deks Olje D1, 24.11. Süllrand, mit Uhu Holzmax verleimt, beim Abbinden, 16.11. Probefahrt Nanook am 20.10.2024, Beyenburger See